Unsere kleine Schachgeschichte

Unsere kleine Schachgeschichte

Unsere Entstehungsgeschichte

1974 war es soweit! 8 ehemalige Mitglieder der Schachabteilung des Wedeler TSV beschlossen, einen eigenen Verein zu gründen. Der Name - SCHACHFREUNDE WEDEL – war schnell gefunden. Und genauso schnell entwickelte sich auch der Verein! Viele ehemalige Schachabteilungsmitglieder wechselten zu uns und daher konnten wir im Jahr 1975 schon mit zwei Mannschaften an der Hamburger Mannschaftsmeisterschaft teilnehmen. Unter der engagierten Arbeit unseres ehemaligen 1. Vorsitzenden (1974 – 1992) Willi Hirdina wuchs der Verein weiter, so dass bald bis zu 4 Mannschaften an der HMM teilnehmen konnten. Auch ehemalige bekannte deutsche Schachspieler wie der IM Ludwig Rellstab und der FM Wolfgang Schmidt haben ihre letzten aktiven Schachjahre in unserem Verein verbracht und das Vereinsleben bereichert. Regelmäßig wurden Turniere veranstaltet: Aus der jährlichen Wedeler Stadtmeisterschaft wurde später eine Offene Stadtmeisterschaft (also auch Nicht-Wedeler konnten teilnehmen) und mehrere Jahre fand ein offenes Schnellschachturnier statt. Die Vereinsmeisterschaft findet immer noch regelmäßig jedes Jahr statt. 1. Vereinsmeister 1974 wurde Jürgen Nikodem, der von 1992 – 2002 1. Vorsitzender war. Immer wieder fanden Simultanveranstaltungen, Blitzturniere und Schnellschachturniere statt.

Wie bei vielen Schachvereinen machte sich auch bei unserem Verein seit Mitte der 2000er Jahre ein Mitgliederschwund bemerkbar und Nachwuchs war auch unter der engagierten Leitung des 1. Vorsitzenden (2002 – 2021) Ralf Toepfer kaum zu bekommen. Daher konnten manche Turniere nicht mehr durchgeführt werden. Auch bei den HMM nehmen nur noch 2 Mannschaften teil. Trotzdem sind wir und bleiben wir ein aktiver Verein!

Die Entstehung des Schachspiels

Tatsächlich sind ähnliche Spiele aus Indien, Persien und China in der Zeit um Christi Geburt bekannt, so dass eigentlich sämtliche Forscher von einer Herkunft aus diesen Kulturkreisen ausgeht. Diese Vorgänger glichen dem modernen Schach vor Allem bei der quadratischen Brettform mit regelmäßig acht mal acht Feldern, des Weiteren mit ähnlichen Figurensätzen, d.h. auch Offiziere und Bauern, eigentlich schon die vollständige Idee einer Schlacht zwischen zwei Armeen auf einem begrenzten Feld.

Nach der Eroberung des persischen Sassanidenreiches Mitte des siebten Jahrhunderts durch die Araber gelangte diese Form des Schachspiels in den Mittelmeerraum und über das seinerzeit arabische Spanien auch im zehnten Jahrhundert nach Europa. Dort breitete es sich von Spanien nach Italien und von dort nach Norden aus.

Entscheidende Bedeutung für das moderne Schach kommt Regelfestsetzungen durch Lehrbücher und auch Regeländerungen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts zu. Das Spiel wurde insgesamt schneller, weil die Bewegungsfreiheit der Figuren erweitert wurde. Der Bauer durfte nun aus der Grundstellung zwei Felder vorrücken, die Dame und die Läufer konnten nun mehr als ein bzw. zwei Felder in einem Zug rücken. Dadurch wurde das Spiel nochmals wesentlich populärer.

Die neuen Regeln finden sich erstmals in einem Buch des Spaniers Francesc Vicent von 1495, wurden dann aber offenbar schnell und schon in den nächsten Jahren in ganz Europa übernommen. In Deutschland wurde das erste Schachlehrbuch im Jahr 1616 von Gustavus Selenus heraus gegeben. Gespielt wurde in Schachzirkeln, später auch in Cafés, so im achtzehnten Jahrhundert in Paris.

Anfang des neunzehnten Jahrhunderts wurde Schach das Lieblingsspiel des nunmehr herrschenden Bürgertums. Die Schachszene begann sich regional und überregional zu organisieren (z.B. der Hamburger Schachklub von 1830), Schachzeitungen erschienen und es wurden überregionale Wettkämpfe und Turniere ausgerichtet. Der Deutsche Schachbund entstand 1877. Die Regeln wurden seit dieser Zeit nicht mehr wesentlich geändert.

Der erste offizielle Weltmeister wurde 1886 im Zweikampf zwischen Steinitz und Zuckertort gekürt, den Steinitz gewann. Seit diesem Zeitpunkt werden Schach-Weltmeister durch einen Zweikampf zwischen dem aktuellen Meister und einem Herausforderer ermittelt. 1924 gründete sich der Weltschachbund FIDE und richtet seit 1946 auch die Weltmeisterschaft aus. Aktueller Weltmeister ist seit 2013 der Norweger Magnus Carlsen, für viele der stärkste Schachspieler aller Zeiten.

Zuerst die Computer und nunmehr das Internet haben zwar nicht die Regeln des Schachspiels, jedoch die Art des Spiels geändert. Vertiefte Analysen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz lässt heute nicht nur Eröffnungen und Spielweisen als spielbar erscheinen, welche von den alten Meistern als stümperhaft klassifiziert worden wären. Die selbstlernenden Schachprogramme, z.B, Alpha Zero, führen auch ganz neue Spielweisen ein. Über das Internet schließlich erlangt Schach aktuell neue Popularität. Auch das führt zu einer Veränderung im Spiel. Da die klassische Schachturnierpartie mit einer Spieldauer von bis zu vier Stunden für Showveranstaltungen ungeeignet ist, setzen sich mehr und mehr Schnellschach-Turniere mit einer Bedenkzeit von 15 Minuten durch. Das ist für die Zuschauer attraktiver. Es leidet natürlich die Tiefe des Spiels. Gleichwohl gibt gerade die Entwicklung von Schach im Internet Anlass zu der Hoffnung, dass dieses schöne und alte Spiel, was schon seit Jahrhunderten die Menschen in seinen Bann zieht, weiter bestehen und zu neuer Blüte kommen wird.