Was war das für ein schöner Tag! Bericht zum 50´ten Jubiläum.
Am letzten Samstag haben wir unser Jubiläum gefeiert. Es wurde ein sehr schöner Tag.
Morgens waren wir auf dem Rathausplatz mit unserem Stand. Natürlich stand Schachspiel im Vordergrund. Wir hatten ein paar Bretter mit und haben viele Partien gespielt, mit Passanten und Bekannten die vorbeikamen und mit unseren Vereinskollegen. Natürlich konnten wir auch selbst die Finger nicht von den Figuren lassen. An der Quizwand haben Passanten richtig geknobelt und jeweils einen kleinen Pokal gewonnen. Beim Hafenfest wird es dafür die nächste Möglichkeit geben. Wir hatten auch viele gute Gespräche.
Da sich ein Teil der Gespräche auch um Angebote für Kinder drehten, und ich mal wieder beobachten konnte, das viele Kinder Interesse für das Schachspiel zeigen, wollte ich bekanntgeben, dass wir nach den Sommerferien eine regelmäßige „Kindergruppe Schach“ organisieren wollen. Wir haben dafür auf der Mitgliederversammlung vor zwei Wochen ein Team zusammengestellt. Einzelheiten werden noch bekannt gegeben.
Der Stand auf dem Rathausplatz war auch Ausgangspunkt und Ziel der Schnitzeljagd mit sieben Aufgaben in sieben Geschäften in Wedel, bei der Stadtsparkasse, bei der Goldschmiede Zemke, im Bioladen, bei der Haspa, bei Heymann, bei Spielzeug Feuchtner und im Buchhaus Steyer. Teils waren die Aufgaben sehr schön ausgeschmückt.
So hat die Stadtsparkasse gleich das ganze Schaufenster in ein Schachbrett verwandelt.
Und sind diese kleinen Schachfiguren bei der Goldschmiede Zemke nicht herrlich?
Die Buchhandlung Heymann regt uns zum Lesen rund ums Schach an, was ich als bekennender Bücherfan nur unterstützen kann.
Bei der Stellung im Bioladen bin ich mir allerdings über die Zugfolge nicht sicher?! Vielleicht kann jemand helfen, eine kleine Knobelaufgabe.
Die Gewinner der Schnitzeljagd wurden dann um 14:00 Uhr im Modehaus Lüchau unmittelbar vor der Simultanvorstellung von Elisabeth Pähtz ermittelt.
Womit wir beim Höhepunkt des Jubiläums für uns Schachfreude wären: Dem Vortrag und der anschließenden Simultanvorstellung von und mit Elisabeth Pähtz. Zuerst hielt die Großmeisterin einen sehr interessanten und instruktiven Vortrag über das schachliche Denken auf Ihrem Niveau an zwei Beispielen.
Dann folgte das Ereignis, wegen dem wir zusammen gekommen waren: Elisabeth Pähtz spielt gegen einundzwanzig Männer simultan. Wir haben uns mit Freunden aus den umliegenden Vereinen verstärkt, so dass insgesamt einundzwanzig Spieler aus sechs Vereinen am Start waren.
Bei einer Simultanvorstellung wird ein Rechteck von Tischen aufgebaut und mit Brettern bestückt. Die Großmeisterin ist im Rechteck, die Amateure sitzen außen. Die Großmeisterin geht die Reihe der Bretter lang und macht unmittelbar ihren Zug, wenn sie ans konkrete Brett kommt. Der Amateur hat mehr Zeit, er darf überlegen bis die Großmeisterin die Runde gemacht hat und wieder an sein Brett kommt.
Die Zeit des Amateurs wird naturgemäß kürzer, je mehr Mitspieler ausscheiden, so dass der Stress am Brett gegen Ende zunimmt. Die meist schon schlechte Stellung wird mit Zeitnot gekoppelt.
Am Samstag strich als Erster unser langjähriger Vorsitzender (und immer noch Präsident der Herzen, jedenfalls meiner) Ralf Töpfer die Segel. Er verlor eine Figur und fand es respektlos, mit einer Figur weniger gegen eine Großmeisterin weiter zu spielen. Und er nahm damit die Last auf sich, als Erster auszuscheiden – eine kleine Erleichterung für die Anderen, die so ihr Minimalziel, nicht als Erster zu verlieren, erreicht hatten.
Aber auch viele der übrigen Spieler standen schon kurz nach der Eröffnung auf Verlust. Und Zug um Zug nahm der Druck der Großmeisterin bei den einzelnen Brettern zu. Hier stibitzt Elisabeth Pähtz den e-Bauern von Jan Bartels.
Hier kann sich Raymond Stäß zwar den Turm h2 nehmen, gerät dann aber in einen unwiderstehlichen Königsangriff.
Und Erik Mankowski, der einen fulminanten Königsangriff abwehren konnte, sah sich nachfolgend einer unüberwindlichen Bauernphalanx gegenüber.
Unser Sponsor John Lüchau konnte seine Stellung zwar lange halten, machte dann aber doch einen Fehlzug und verlor. Gleichwohl war er ersichtlich zufrieden.
So gab Einer nach dem Anderen auf. Aber vier Partien konnten die Amateure Remis halten. Duy Anh Nguyen aus Pinneberg bekam in einer komplizierten Stellung Remis angeboten, die Partien von Alfred Manke aus Blankenese und Torsten Noldt aus Elmshorn haben wohl tatsächlich die Remisbreite nicht überschritten, und unser langjähriger Serienmeister Victor Lamzin erreichte sogar eine Stellung, die zeitweise als gewonnen gewertet werden muss (insbesondere nach dem 33´ten Zug von Schwarz). Diese Partei kann hier eingesehen werden.
So verlor Elisabeth Pähtz nicht eine Partie. Siebzehn Siege und vier Remis. Eine Frau ohne Gnade, jedenfalls im Schach. Eine großartige Leistung, weil sie ja praktisch keine Möglichkeit hat, sich in die jeweilige Stellung einzudenken. Phänominal. Gleichwohl waren ersichtlich alle Teilnehmer sehr zufrieden. Und es war eine würdige Veranstaltung für unser fünfzigjähriges Jubiläum.
Abschließend möchte ich mich bedanken im Namen der Schachfreunde natürlich beim Modehaus Lüchau für das Sponsoring der Veranstaltung mit Elisabeth Pähtz, bei der Stadtsparkasse für die großzügige Spende, bei den Geschäften, die bei der Schnitzeljagd mitgemacht haben und beim Team vom Mittendrin, das uns in dieser Angelegenheit wie auch sonst seit mehr als zehn Jahren immer wieder unterstützt und hilft (ohne das Team vom Mittendrin wäre Alles viel schwieriger, wenn nicht unmöglich). Und ich möchte mich bei meinen Vereinsmitgliedern bedanken, vor Allem bei Bernd, der die Simultanvorstellung inklusive Betreuung von Elisabeth Pähtz super organisiert hat, und bei Jan und Friedhelm für die Organisation der Schnitzeljagd.
Nun kehrt erstmal wieder Ruhe ein – bis zum Hafenfest im nächsten Monat.