Pinneberg Eins gegen Wedel Eins 5 : 3
In der Stadtliga A ist die erste Mannschaft am 14.03.2024 auswärts in Pinneberg gegen deren erste Mannschaft angetreten. Wir trafen auf Freunde, auch der Sieger Jerry Ryan und der zweite Gewinner Bernhard Pill der offenen Wedeler Stadtmeisterschaft Schnellschach aus dem letzten Herbst waren für die Pinneberger am Start. Die Pinneberger erste Mannschaft ist wesentlich stärker gewertet als wir (DWZ Durschschnitt 1956 gegenüber 1806). Wir haben dann zwar 3 : 5 verloren, empfanden das aber wohl alle als kein so ganz schlechtes Ergebnis.
Es sind sechs Partien Remis ausgegangen, zwei haben wir verloren. An den ersten drei Brettern wurden die Punkte geteilt, am ersten Brett zwischen Victor Lamzin und Gerd Kuhn, am zweiten Brett zwischen Henning Neu und Lasse Weisshorn sowie am dritten Brett zwischen mir Norbert Reimann und Bernhard Pill. Jürgen Nikodem verlor an Brett vier gegen Dietrich Hawranke. Christian Neller ist weiter verlustpunktfrei mit seinem Remis gegen Jerry Ryan. Jan Bartels verlor an Brett sechs gegen Duy Anh Nguyen. Am siebten und achten Brett spielten Shah Hotaki gegen Volker Griwenka wie auch Ralf Töpfer und Jürgen Hochreiner wiederum Remis.
Der Abend teilte sich in zwei Abschnitte. Vier Partien waren um 20:30 Uhr beendet, drei Remis (Ralf, Christian und ich) sowie die Verlustpartie von Jürgen. Jürgen hatte sich einem gewaltigen Angriff von Dietrich Hawranke ausgesetzt gesehen, hatte sich aber gerade konsolidiert als er eine fehlende Deckung übersah. Die weiße Dame drang in seine Königsstellung, Jürgen konnte nur noch aufgeben. Das war der erste Teil, wir guckten dann den wesentlich spannenderen anderen Partien zu.
Bis zur nächsten Entscheidung dauerte es dann bis 23:00 Uhr. Jan hatte schon kurz nach der Eröffnung etwas gedrückt gestanden, und Duy Anh verstärkte Zug um Zug seine Stellung. Ein Konterversuch von Jan brachte Nichts, der Damenflügel ging verloren und mit ihm die Partie.
Als nächstes machte Shah Remis - und wie! Er kam besser als sonst aus der Eröffnung, aber auch Volker wollte angreifen. Es entwickelte sich ein sehr taktisches Spiel mit beiderseitigen Chancen. Shah gewann durch wirklich sehr gutes Spiel die Oberhand, übersah dann jedoch ein Damenschach und verlor in der Folge alle seine Bauern. Dann kam es zu der Stellung im Bild oben - und Shah remisierte. Wie kann man unten nachspielen.
Victor hatte Gerd Kuhn am Rand einer Niederlage, konnte in Zeitnot seinen Vorteil jedoch nicht halten. In ausgeglichener Stellung wurde es Remis.
Henning hatte es am zweiten Brett am schwersten, er stand eigentlich die ganzen fünf Stunden - die Partie dauerte bis Mitternacht (!) - nur unter Druck seitens Lasse Weisshorn und ohne eigene Initiative. Aber er hat tapfer durchgehalten, tapfer gerechnet und schließlich doch noch ein Remis erreicht.
Die Partie des Abends ist eindeutig die Partie von Shah gegen Volker Griwenka. Eine wilde Partie mit einigen taktischen Finessen, wechselndem Vorteil und einem überraschenden und seitens Shah überragend gespieltem Ende zum Remis. Ich habe das nach meiner Rückkehr nach Hause nachgespielt und am Ende schallend gelacht. Nicht immer sauber, aber großartig! Hier ist sie:
Die Partie von Victor ist ein sehr interessanes Beispiel für Anti-Caro-Kann. Es ging sehr scharf zur Sache. Hier ist die Partie von Victor kommentiert.
Aus meiner eigenen Partie nur die Schlussstellung im achtzehnten Zug als vorauseilende Verteidigung gegen den Vorwurf eines “Großmeisterremis”.