Sechster Spieltag Vereinsmeisterschaft 2023

Sechster Spieltag Vereinsmeisterschaft 2023

Die sechste Runde unserer Vereinsmeisterschaft versprach unglaublich spannend und hochkarätig zu werden – ein Anspruch, dem die Partien auch gerecht wurden. Gleich 3 hochqualitative Unentschieden gab es in den wichtigsten Partien des Tages. Reimann und Hotaki remisierten eine wilde Partie mit Gewinnchancen für beide, Toepfer forcierte ebenfalls auf der Schlussgerade ein Remis in einer absoluten Gewinnstellung gegen den geteilten Vorjahres Vereinsmeister Lamzin. Das dritte Unentschieden des Tages kam in Gruppe 2 aufs Brett zwischen Brade und Nikodem, was zu einem spannenden Dreikampf in der Gruppe 2 zwischen Brade Neller und Nikodem führt. Die Ergebnisse des Tages hier erst einmal im Überblick.

Gruppe 1

6. Spieltag
Jürs, Jürgen 0 : 1 Keane, Patrick
Reimann, Norbert ½ : ½ Hotaki, Shah

Gruppe 2

6. Spieltag
Brade, Bernd ½ : ½ Nikodem,Jürgen
Hinze, Torsten 0 : 1 Neller, Christian

Gruppe 3

6. Spieltag
Toepfer, Ralf ½ : ½ Lamzin, Victor

Die Partie zwischen Toepfer und Lamzin ist wohl als Partie des Tages zu bezeichnen. Sizilianische Verteidigung mit Rochaden auf verschiedenen Seiten – das gibt Krieg könnte man denken, doch nach 20 Zügen sind nur noch Schwerfiguren und je 7 Bauern auf dem Feld. Im Endspiel drückt Weiß dann stark, holt sich einen Freibauern auf h6 und drückt Schwarz gegen die Wand. Dann findet Ralf eine Kombination, in welcher er den Turm opfert für ein Dauerschach. Äußerst ärgerlich, wo das Turmopfer sogar noch Teil der Gewinnkombination war! Die Partie gibt es hier Nachkommentiert von Ralf Toepfer.

Ebenso faszinierend anzusehen war die Partie zwischen Reimann und Hotaki, die sich um Platz 1 in der Gruppe prügelten. Um im Bild des Boxkampfes zu bleiben, landet Shah Hotaki den ersten Schlag, der Norbert Reimann schon extrem anzählt, wählt dann aber die falsche Schlagreihenfolge und steht nur noch dynamisch besser bei ähnlichem Material. Nach der Konsolidierung der weißen Stellung marschieren auf einmal die Bauern im Zentrum und öffnen Linien für die Türme gegen den schwarzen König. Die prompten K.O. Chancen für Weiß lässt Norbert mehrfach aus, sodass Shah am Ende ein Dauerschach bieten kann. Das Ganze gibt es hier noch einmal von Norbert nachkommentiert.

In der dritten Partie gibt es zum dritten Male eine sizilianische Eröffnung, diesmal mit entscheidendem Ergebnis. Im Alapin-Sizilianer spielt Weiß ohne d4 eine Variante, in der Weiß etwas schlechter stehen muss, dafür kommen die Damen vom Brett. Der weiße Schwarzfeld Läufer landet dafür aber im Gefängnis und befreit sich bis zum Schluss nicht, was dem weißen König den Untergang beschert. Die Partie gibt es hier von mir nachkommentiert.

In Gruppe 1 sind Norbert Reimann mit 4,5 und Shah Hotaki mit 4 aus 5 Punkten Erster und Zweiter und somit für die Finalrunde gesetzt. In Gruppe 3 ist Jan Bartels ebenfalls bereits für die erste Finalrunde qualifiziert. Ansonsten ist noch alles offen, es bahnt sich eine spannende Schlussphase der Gruppenphase an. Das sollte kein Leser verpassen.