In der alten Forst

In der alten Forst

In der alten Forst ist kein Heimatfilm, sondern eine Straße im Harburger Stadtteil Eißendorf. Dort gelegen ist der Spielort von Diagonale Harburg und just dahin verschlug es die erste Mannschaft der Schachfreunde Wedel, um am 12.01.2023 ihre erste Begegnung der Saison gegen Diagonale II in der Bezirksliga B der Hamburger Mannschaftsmeisterschaften zu bestreiten. Um es vorwegzunehmen, die Reise nach Harburg war erfolgreich und wir konnten das erste Punktspiel der Saison mit 5,5 – 2,5 gewinnen. Kleiner fun fact am Rande ist, dass alle Begegnungen der erste Runde der Bezirksliga B mit eben jenem Ergebnis endeten, sodass vier Mannschaften auf den ersten und vier Mannschaften auf den zweiten Platz liegen.

Wie dem auch sei, zurück zum Thema. Jürgen und Uli mussten leider krankheitsbedingt absagen. Christian und Patrick sprangen dankenswerterweise ein, sodass wir nicht nur vollständig, sondern auch gut aufgestellt waren. Nominell waren wir an fast allen Brettern überlegen. Nur an Brett 8 schmuggelten die Diagonalesen einen starken Ersatzmenschen. Die Chronologie der Ereignisse war in etwa wie folgt:

Zunächst konnte ich nach einem One-Move-Blunder meines Gegners einen vollen Punkt einheimsen. Als Mannschafsführer und Berichterstatter kam mir das natürlich nach einer Stunde Spielzeit sehr entgegen, konnte ich mich doch von nun an voll auf den Spielverlauf konzentrieren. Kurz nach mir bot Jan seinem Gegner in einer ausgeglichenen Stellung Remis an, was dieser nach kurzer Bedenkzeit annahm. Meine Neugier richtete sich dann auf die Partie von Christian, von der ich erwartete, dass diese schnell zu seinen Gunsten entschieden sein würde. Hier irrte ich jedoch. Christians Gegner fand immer wieder einzige Züge, die seine Stellung gerade noch so zusammenhielten. Für mich plötzlich und unerwartet hatte Shah auf einmal eine Figur weniger bei schlechterer Stellung. Zwei, drei kräftige Züge seines Gegners später war Ende Gelände. Konzentriert bei der Sache wickelte Christian dann aber seine gute Stellung zum vollen Punkt um, womit wir wieder in Führung gingen. Allerdings sah es bei Patrick gar nicht gut aus und es dauerte auch nicht mehr lange, bis aus „nicht gut aussehen“ verloren wurde. Zwischenstand: zwei Siege, zwei Niederlagen, ein Remis. Aber an den vorderen Brettern sah es gut aus. Norbert spielte eine aus meiner Sicht hervorragende Partie und gewann sehr schön. Victor hatte eine typische Victor Stellung, die er wahrscheinlich – und wahrscheinlich zu Recht - als „hatte ich die ganze Zeit klar bessere Position“ beschreiben würde. Eine Fehlkalkulation seines Gegenübers beendete die Partie dann zu Gunsten Victors. Bleibt noch Henning, der sehr hart kämpfen musste, was er auch tat. Die allgemeine Einschätzung der versammelten Kiebitze lautete, müsste eigentlich Remis sein. Aber „eigentlich“ und/oder „theoretisch“ Remis, muss Mensch eben am Brett nach vier Stunden harten Kampf auch erstmal praktisch zeigen. Mit sauberer Endspieltechnik, gelang es Henning letztlich den vollen Punkt einzufahren. Hier nochmal das Ergebnis zum mit schreiben:

Runde 1
Diagonale II 2,5 5,5 Wedel I
Feske,M. 0 : 1 Victor Lamzin
Hernandez,D 0 : 1 Reimann,N.
Laugwitz,R. 0 : 1 Neu,H.
Jonasson,R. 1 : 0 Hotaki,M.
Menges,D. ½ : ½ Bartels, J.
Stueven,N. 0 : 1 Toepfer,R.
Koester,A. 0 : 1 Neller,C
Becker,M. 1 : 0 Keane,P.

Partieanalysen von Christian, Henning, Victor und Norbert folgen im Laufe nächster Woche und werden entweder nachträglich in diesen Bericht eingearbeitet oder als separater Beitrag veröffentlicht.