Vereinsmeisterschaft, zweite Finalrunde

Vereinsmeisterschaft, zweite Finalrunde

Die Vereinsmeisterschaft erreichte diesen Dienstag ihren bisherigen Höhepunkt. Gruppe A beendete ihre Gruppenphase mit einem unausgeglichenem Königsgambit, in der Spitzengruppe bekämpften sich Lamzin und Hotaki ganze fünfeinhalb Stunden lang und in Gruppe 2 spielten Jürs und Keane ein Chigorin abgelehntes Damengambit, welches nach 8 Zügen mit einem Damenopfer hätte Enden können. Und dann war da noch das Spiel Klinkow – Brade, welches nach einer abgelehnten Stellungswiederholung in einem überwältigenden Angriff auf den König endete.

Aber von vorne angefangen; Die Ergebnisse des Spieltags 11.10.2022 sind wie folgt:

Gruppe A Nachholspiel

Kreisz
Wahlen
1
0

1. Finalgruppe

Lamzin
Hotaki
½
½

2. Finalgruppe

Jürs
Keane
½
½

3. Finalgruppe

Jürs
Keane
½
½
Klinkow
Brade
0
1

Die Partie des Tages ist für mich die Partie zwischen Werner Kreisz und Stefan Wahlen. Werner beginnt mit Weiß Königsindisch, Stefan verteidigt das jedoch grundsolide und steht schon nach 7 Zügen auf Gewinn, verliert den Vorteil dann jedoch wieder, weil 11. … h6 etwas zu langsam war. Werner konsolidiert dann seine Stellung und egalisiert die Stellung mit angenehmerem Spiel für Weiß. Mit einer Damengabel gewinnt er dann noch einen Turm, läuft dafür jedoch in einen starken Schwarzen Angriff hinein, der Schwarz dann wieder für einen Zug auf Gewinn stellt. Te1, den einzigen Zug, findet Stefan dann jedoch nicht und holt sich erstmal die Qualität zurück. Statt -6 steht es jetzt +6 und obwohl der Mattangriff weitergeht, hält Weiß alles gut zusammen. Nach dem Verlust des h2 Bauern für Schwarz und dem Abtausch der Türme konvertiert Werner Kreisz das Ganze dann souverän. Eine mitreißende Partie zwischen dem Youngster und dem Altmeister.

Ohne Worte. Die Partie gibt es hier unkommentiert.

Als zweite Partie stimme ich für die Partie zwischen Klinkow und Brade. Das Damengambit sieht lange Zeit recht typisch aus, 12. Se5 Sxe5 13. dxe5 und 15. g4 bringt dann etwas Würze in die Partie. Sobald die Stellungswiederholung umschifft war, begann Schwarz dann mit einem überwältigenden Angriff auf die Weiße Königsstellung und den f2 Bauern. Eine starke Partie, in der Schwarz eine Öffnung findet und nicht mehr loslässt.

Die Partie gibt es hier kommentiert von Bernd Brade.

Den dritten Rang belegt für mich die Partie zwischen Lamzin und Hotaki. Weiß erarbeitet sich früh einen Raumvorteil und kann sich eigentlich freuen, als nach 26 Zügen nur noch jeweils 6 Bauern und 1 Springer das Spiel der Könige bestreiten. In hoher Zeitnot verpasst Lamzin dann gleich zweimal den Sieg und lässt Schwarz davonkommen, der gegen Ende selbst die Initiative und einen Bauern an sich reißt und noch stundenlang versucht ein Durchkommen zu finden. Weiß hatte das Endspiel jedoch durchschaut und ließ keine Lücken in der Verteidigung zu. Ein knapp 70-zügiges Endspiel mit Chancen für Weiß und Schwarz, welches mit der 50-Zügeregel ein „jähes“ Ende fand.

Die Partie gibt es hier kommentiert von Victor Lamzin.

Die Partie Jürs – Keane hätte für heute die Nummer 1 sein können, wenn Jürgen Jürs in der Eröffnung das Damenopfer findet. Der darauffolgende Angriff erinnert mich an meine eigene Partie aus der Gruppenphase Runde 5 gegen Jürgen Nikodem. Stattdessen spielt Weiß solide und steht auch besser, bis er gezwungen wird alle seine Figuren abzutauschen. Dann steht, wenn überhaupt, Schwarz etwas besser.

Die Partie gibt es im Nachhinein von mir kommentiert hier zu sehen.

Für den nächsten Spieltag sind folgende Partien angesetzt:

Finalgruppe 1 um Plätze 1 – 4

Nikodem
Hotaki
Reiman
Lamzin

Finalgruppe 2 um Plätze 5 – 8

Neller
Keane
Toepfer
Jürs

Finalgruppe 3 um Plätze 9 – 12

Klinkow
Kreisz
Brade
Schmeichel

Finalgruppe 4 um Plätze 13 – 16

Wahlen
Drösser