Turnier des Jahres eröffnet! Kandidatenturnier in Madrid

Turnier des Jahres eröffnet! Kandidatenturnier in Madrid

Am 17´ten Juni startete das Kandidatenturnier in Madrid zur Ermittlung des Herausforderers von Magnus Carlsen. Angetreten sind - der nominellen Spielstärke nach sortiert - namentlich

- Ding Liren, Elo 2806

- Alireza Firouzja, Elo 2793

- Fabiano Caruana, Elo 2783

- Ian Nepomiachtchi, Elo 2766

- Richard Rapport, Elo 2764

- Hikaru Nakamura, Elo 2760

- Teimor Radjabov, Elo 2753

- Jan Krzysztof Duda, Elo 2750.

Der Gewinner des Turniers soll eigentlich den nächsten Weltmeisterschaftskampf gegen Magnus Carlsen bestreiten. Ob es tatsächlich dazu kommt ist aktuell unklar. Magnus Carlsen hat geäußert er würde nur dann noch einmal antreten wenn sein Gegner Alireza Firouzja sei. Wie ernst er es meint werden wir sehen. Falls er nicht wieder antritt werden der Erste und der Zweite dieses Kandidatenurniers das Weltmeisterschaftsmatch unter sich bestreiten. Aber es wäre ja doch sehr schade wenn der beste Spieler der Welt nicht gleichzeitig Weltmeister wäre.

Zum Turnier: Es wird mit 2 Stunden Bedenkzeit / 40 Züge gespielt, dann 1 Stunde / 20 Züge, dann 15 Minuten für den Rest. Es geht Jeder gegen Jeden, jeweils Hin- und Rück, also vierzehn Runden. Die Partien beginnen um 15:00 Uhr MEZ. Sie können live bei Chess24 sowohl auf deren Webseite als auch auf dem Youtube Kanal verfolgt werden (und natürlich auch woanders). „The big Greek“ präsentiert und analysiert auf seinem Youtube Kanal auch die jeweils interessanteste Partie einzelner Runden.

Die erste Runde am heutigen Tag verlief wie folgt:

Ding hat offensichtlich seine gute Form aus der Vor-Corona Zeit verloren hat. Er hatte gegen Nepo in der englischen Eröffnung als Weißer im 13´ten Zug die Chance, den schwarzen Bauern e4 einfach so zu gewinnen. Ich weiß weder was Nepo dazu getrieben hat den Bauern zu opfern noch, warum Ding das Opfer nicht angenommen hat. Die beiden werden ihre Gründe gehabt haben. Der Computer hätte den Bauern allerdings auch genommen. Danach hat Nepo auf dem Königsflügel angegriffen, Dings Spiel war seltsam passiv, er hatte überhaupt kein Gegenspiel und verlor schließlich relativ sang- und klanglos. Nepo hingegen scheint sich von der krachenden Niederlage gegen Carlsen im letzten Herbst gut erholt zu haben und schickt sich an, wieder um die Krone mitzuspielen.

Caruana hat gegen Nakamura gewonnen. Nakamura als Schwarzer öffnete erst seinen Königsflügel und dann das Zentrum. Das war zuviel. Caruana kam mit der Dame ins schwarze Lager und manövrierte Nakamura dann aus.

Radjabov und Firouzja spielten in einer sehr interessanten Partie Remis. Zwar war die Stellung sehr unsymetrisch und daher eigentlich wenig geneigt Remis zu werden. Aber beide Seiten hatten ständig genug Gegenspiel, so dass das Spiel die Remisbreite nicht überschritt.

Duda stand gegen Richard Rapport zwischen dem 12´ten und 17´ten Zug wirklich sehr gut, die Engine bei Chess24 behauptet gar auf Gewinn, verlor den Vorteil dann aber schleichend. Die Partie endete nach 69 Zügen Remis.

Abschließend der kurze Hinweis, dass ich hier nicht regelmäßig über das Turnier berichten werde, das schaffe ich nicht und dafür gibt es auch genug Alternativen. Eventuell fällt mir aber mal eine Partie ins Auge, die mich so begeistert dass ich sie vorstellen möchte.